Germany: Tag des Baumes 2015 – Rettet unsere Alleen
Day of the tree 2015 – planting of 4 new maples – Mit der Pflanzung von 4 Ahornbäumen am Alleenradweg in Xanten stellte der NRW-Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erneut das Thema „Alleen“ in den Fokus seiner Auftaktaktion zum „Tag des Baumes“. Aus Sicht der SDW drohen unsere Alleen zu überaltern, denn Straßen.NRW besteht bei Nachpflanzungen oder Lückenschließungen auf einen Mindestabstand von 4,5 Meter zum Fahrbahnrand, so dass ein zusätzlicher Grunderwerb erforderlich wäre. Hierfür fehlt es aber an Geld und auch die Vorgehensweise selbst ist sehr fragwürdig, denn die Bäume stehen dann nicht mehr in einer Flucht und das charakteristische wölbende Blätterdach kann sich nicht mehr ausbilden.
Xantens Bürgermeister Thomas Görtz verwies auf die kulturelle Bedeutung der heimischen Alleen, denn bereits Mitte des 17. Jahrhunderts legte Moritz von Nassau-Siegen im Raum Kleve ein umfangreiches Alleensystem an. Einen enormen Aufschwung gab es am gesamten Niederrhein v.a. im Rahmen des staatlichen Chausseebaus im 18. Jahrhundert, wobei die Alleen eine Verkehrsverlagerung auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen verhindern und zugleich Schatten für die Reisenden spenden sollten.
Für die SDW haben Alleen aber nicht nur einen historischen und landschaftsästhetischen Wert, sondern sie sind v.a. ökologisch bedeutsam: Mit ihren Kleinstrukturen stellen sie einen speziellen Lebensraum für viele Tierarten dar und als verbindendes Element sind sie außerordentlich wichtig für den weiträumigen genetischen Austausch von Arten. „Auf Initiative von SDW und LNU wurden Alleen in NRW unter gesetzlichen Schutz gestellt und beide Naturschutzverbände sorgten 2009 für einen Anschluss Nordrhein-Westfalens an die Deutsche Alleenstraße“ erinnerte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse MdL an das langjährige Engagement der SDW für dieses prägende Landschaftselement.
Die SDW fordert die Landesregierung auf, Ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen und sicherzustellen, dass Neu- und Nachpflanzungen so gehandhabt werden, dass bestehende Alleen auch zukünftigen Generationen in ihrem prägenden Erscheinungsbild erhalten bleiben. Was an Radwegen möglich ist, sollte für Straßen.NRW auch an historischen Alleen selbstverständlich sein.